Drei englische Teams stehen im Halbfinal der Champions League – plus die AC Milan.
Irgendwie kommt einem das Szenario bekannt vor: Chelsea und Liverpool bestreiten die eine Partie, Milan und der PSV Eindhoven die andere – halt, das war vor zwei Jahren. Dieses Jahr bekommt es Milan mit Manchester United zu tun. Und wenn die ‹Red Devils› so spielen, wie sie es gegen Roma getan haben, dürften die älteren Herren in Rot-Schwarz einen schweren Stand haben. Milan hat jedoch vom Final 2005 noch eine Rechnung mit Liverpool offen; und dies dürfte Motivation genug sein, um die Final-Qualifikation für Manchester United zumindest nicht zu einem Spaziergang zu machen. Ob Liverpool den Coup von 2005 wiederholen kann? Die Buchmacher sind skeptisch. BlueSquare favorisiert Chelsea und Manchester United leicht mit einer Quote von 3.00; Liverpool wird mit 4.00 gehandelt, die AC Milan mit 5.00.
Drei englische Teams im Halbfinal der Champions League … bedeutet dies, dass die Premier League die beste Liga Europas ist? Sir Alex Ferguson meint Ja:
Vor sechs oder sieben Jahren war der spanische Fussball der beste. Aber in dieser Saison sind Barcelona und Real Madrid weit von ihrer früheren Form entfernt. Die Qualität des englischen Fussballs hat sich verbessert.
Ich weiss nicht. Die Qualität der vier englischen Topteams ist unbestritten – sie sind es auch, die in den letzten Jahren fast ausnahmslos die Champions League bestritten haben -, aber dahinter wird das Niveau bald mässig. In Spanien ist die Spitze zurzeit vielleicht etwas angeschlagen, aber ich denke, dass die Gesamtqualität in der Primera Division höher ist und das Niveau ausgeglichener als in der Premier League. In den letzten Jahren sahen wir in den letzten Vier der Champions League Real Madrid, Barcelona, Valencia, Deportivo La Coruña und Villarreal. Und der UEFA-Cup wird von spanischen Teams dominiert. Das Gleiche widerspiegeln auch die Tabellen der beiden Ligen (Runde 29): Die Differenz zwischen dem Ersten und dem Letzten beträgt in England 52 Punkte (72/20), in Spanien 35 (56/21). Noch grösser ist der Unterschied übrigens in Italien mit 57 Punkten (76/19), aber dort muss man die Resultate ja mit Vorbehalt geniessen.