Der irische Nationalstürmer Shane Long ist gesperrt – aber für welche Spiele?
Long wurde Opfer eines Vertuschungsmanövers seiner Nationalmannschaft. Das Drama begann bereits letztes Jahr, als Long in einem U19-Spiel gegen die Türkei angeblich einen türkischen Spieler angespuckt haben soll. Obwohl er den Sachverhalt vehement bestritt, erhielt er eine Sperre über fünf Spiele aufgebrummt. Die irische Nationalmannschaft wollte aber auf die Fähigkeiten des Reading-Stürmers nicht verzichten und Long konnte nach vorgängiger Abklärung bei der UEFA im EM-Qualifikationsspiel im Februar 2007 gegen San Marino auflaufen.
Selbstsicher hat die Football Association of Ireland (FAI) Long auch für das EM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei am 8. September aufgeboten. Der Spieler sass auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Dummerweise spielte am Tag zuvor die irische U21 gegen Portugal.
Dummerweise? Ja; denn die Fünf-Spiele-Sperre gilt nicht nur für die U19-Mannschaft, sondern sie steigt mit dem Spieler auf in andere Mannschaften. Und Long wäre von seinem Jahrgang her auch für die U21-Mannschaft in Frage gekommen. Die UEFA-Regeln sind eindeutig: ein gesperrter U19- oder U21-Spieler darf nur für die Nationalmannschaft spielen, wenn in den 24 Stunden vor dem Spiel nicht ein Spiel der U19 bzw. der U21 angesetzt ist.
Die FAI hat ihren Fehler als Erste bemerkt und sie realisierte sofort, dass die Sperre auch für das EM-Qualifikationsspiel am 17. Oktober gegen Zypern in Kraft war. Man musste Long also irgendwie loswerden, damit ein anderer Stürmer eingesetzt werden konnte. Um den ersten Fehler zu vertuschen, erfand die FAI kurzerhand eine «Verletzung in der Leistengegend» und schickte den Spieler zurück zu den ‹Royals›. Die UEFA kam der FAI natürlich auf die Schliche und steht jetzt in einem regen Informationsaustausch mit dem Verband …
Der Reading-Trainer Steve Coppell allerdings kann der ganzen Sache durchaus positive Aspekte abgewinnen:
Shane hat nichts Falsches getan, wir haben nichts Falsches getan und als er zurück kam, war er nicht verletzt!