Die Niederlage von Arsenal in Stoke am letzten Samstag bewegt die Gemüter immer noch.
Wie die meisten Trainer ist auch Arsenals Arsène Wenger ein schlechter Verlierer. Dass sein Team am Samstag – nach Hull City – bereits gegen den zweiten Aufsteiger verlor, machte ihm offenbar schwer zu schaffen. Obwohl er nach dem Match noch eingeräumt hatte, Stoke hätte den Sieg verdient, konnte er es nicht lassen, am Dienstag mächtig über die ‹Potters› herzuziehen. Im Zentrum seiner Anschuldigungen standen Rory Delap und Ryan Shawcross: Sie hätten es mit ihren Tacklings nur darauf abgesehen, Theo Walcott und Emmanuel Adebayor zu verletzen. Es sei ja nicht das erste Mal gewesen, dass seine Spieler hart attackiert worden seien, er wisse, dass andere Teams gegen Arsenal diese Taktik verfolgen würden. Feige sei das, sein Team auf diese Weise am Fussballspielen zu hindern. In diesem Stil wetterte der Franzose.
Tony Pulis, der Coach von Stoke City, liess dies nicht auf sich sitzen und veröffentlichte auf der offiziellen Website des Clubs eine kompromisslose und sarkastische Replik, mit der er Wenger ein zweites Mal deklassierte. Die Autoren der täglichen Fussball-E-Mail der Times erwägten, Pulis bei sich anzustellen, nachdem sie sein Statement gelesen hatten.
Pulis wunderte sich zu Recht darüber, dass Wenger innerhalb von wenigen Tagen seine Meinung über das Spiel völlig geändert hatte:
Am Samstag sprach er noch von einer typisch englischen Begegnung. Er lobte die Organisation und Hingabe meiner Mannschaft und sagte, wir hätten verdient gewonnen. Nachdem Arsenal über das Wochenende von den Medien hart kritisiert worden war, hat Herr Wenger nun versucht, die Geschichte neu zu schreiben; seine Kommentare entlockten mir ein Lächeln.
Dass einer seiner Spieler die Idee haben könnte, einen anderen Fussballer absichtlich zu verletzen, wies Pulis weit von sich. Und drehte den Spiess kurzerhand um:
Es gab nur eine Rote Karte am Samstag, und als ich das Match das letzte Mal sah, war es kein Spieler von Stoke, der sie erhielt.
Und zum Schluss gab er Wenger Folgendes mit:
Ich habe grossen Respekt vor Herrn Wenger und dem Arsenal Football Club.
…
Man kann manche Menschen die ganze Zeit täuschen, und manchmal kann man alle Menschen täuschen, aber man kann nicht die ganze Zeit alle Menschen täuschen.
Zeit für ein wenig Reflektion, Herr Wenger.
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