Teure Tore

Der Wigan-Trainer Steve Bruce weiss nicht, ob er sich über die Tore seines Stürmers Amr Zaki freuen soll oder nicht.

Ronaldo, Adebayor oder Torres? Dieses Jahr tauchen diese Namen auf der Topskorerliste noch nicht zuvorderst auf. Nach acht Runden liegt Amr Zaki mit sieben Toren in Front. Der 25-jährige Ägypter spielt seit Juli 2008 für Wigan Athletic, allerdings nur auf Leihbasis. Gehören tut er dem ägyptischen Klub El Zamalek.

In Afrika ist Zaki kein Unbekannter: Der mehrfache Toptorjäger für Al Mansoura und ENPPI zeigte auch im Afrika-Cup 2006 und 2008 hervorragende Leistungen für die ägyptische Nationalmannschaft. So überrascht es nicht, dass er neben Drogba, Essien, Adebayor und Aboutrika vor wenigen Tagen als bester afrikanischer Fussballer 2008 nominiert wurde.

Seine technischen Fähigkeiten und seine physische Art machten es Zaki einfach, sich auch auf Englands Fussballplätzen schnell durchzusetzen. Dieses Wochenende wurde Liverpool Zeuge, wie Zaki zweimal einnetzte. Zum Auswärtssieg hat es Wigan nicht gereicht, mit späten Toren konnten die ‹Reds› das Spiel noch zu ihren Gunsten wenden.

Steve Bruce möchte den Torgaranten Zaki möglichst schnell fest verpflichten. El Zamalek hat natürlich mitbekommen, wie gut sich ihr Spieler in England verkauft, und die Ablösesumme von £6 Mio, von der ursprünglich die Rede war, dürfte wohl deutlich in die Höhe geschraubt werden. An Zaki interessiert ist auch Manchester City, dessen finanzielle Mittel gemäss den Angaben der neuen Besitzer aus Abu Dhabi mehr oder weniger unbeschränkt sind.

Harte Zeiten also für Steve Bruce. Jedes weitere Tor Zakis sichert zwar Wigans Ligaerhalt, treibt aber den Preis des Stürmers in die Höhe. Bruce kennt die Möglichkeiten seines Klubs:

Zaki gehört im Moment uns, also freuen wir uns an ihm, solange wir können.

Auch Zaki gibt sich professionell:

Ich will für Wigan Tore schiessen und Spiele gewinnen. Das ist das Mindeste, was ich für das Team und für meinen Trainer Steve Bruce tun kann. Er hat immer an mich geglaubt und es ist an mir, dieses Vertrauen zurückzugeben und die Erwartungen der Fans zu erfüllen.