Tottenham Hotspur hat die Reissleine gezogen: Juande Ramos muss gehen.
Zuletzt war die Abwärtsspirale kaum noch zu stoppen bei den Londoner ‹Heissspornen›. Als auch noch Spieler aus der ersten Mannschaft in der Öffentlichkeit erzählten, dass man sich in der derzeitigen Verfassung durchaus mit einem Abstieg auseinandersetzen müsse, sah sich Präsident Daniel Levy zum Handeln gezwungen.
Juande Ramos, die Co-Trainer Gus Poyet und Marcos Alvarez sowie der Sportdirektor Damien Comolli wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt. Praktisch im gleichen Zug wurde der Trainer von Portsmouth, Harry Redknapp, verpflichtet. Alle aufgeführten Personen verfügten über gültige Arbeitsverträge, deshalb ist die aus sportlicher Sicht notwendige Aktion ein teures Unterfangen: Portsmouth erhält £5 Mio. für Redknapp und die vier Ex-Mitarbeiter Tottenhams werden mit £10 Mio. entschädigt. Horrende Summen, die aber klein erscheinen, wenn man sie an den Transferausgaben der Spurs von £175 Mio. in den letzten drei Jahren misst.
Redknapp wird seine Co-Trainer Joe Jordan und Tony Adams nicht an die White Hart Lane mitbringen:
Tony Adams ist ein Arsenal-Urgestein und wird nie ein Tottenham-Angestellter.
Der neue Trainer freut sich über seine neue Aufgabe; endlich darf er bei einem grossen Klub beweisen, was in ihm steckt. Mit Portsmouth hat er viel erreicht: den FA-Cup gewonnen und damit einen Startplatz im UEFA-Cup erobert sowie letzte Saison mit dem achten Platz in der Premier League das beste Ergebnis in der Klubgeschichte erreicht.
Mit Tottenham Hotspur muss gerechnet werden, das Kader ist viel besser, als es die Ergebnisse in der neuen Saison vermuten lassen. Der 2:0-Sieg gestern gegen Bolton war ein erster Fingerzeig.