Nach dem Wechsel von Harry Redknapp zu Tottenham Hotspur wurde sein ehemaliger Assistent gestern offiziell zum neuen Boss bei ‹Pompey› ernannt.
Adams ist seit zwei Jahren bei Portsmouth und freut sich über die neue Herausforderung:
Das ist eine grossartige Gelegenheit; ich bin sehr geehrt und wäre verrückt, wenn ich das Angebot nicht angenommen hätte. Ich fühle mich wie an Weihnachten; es ist der beste Job der Welt.
Er habe vor Aufregung kein Auge zugetan, sagte Adams weiter. Die 42-jährige Arsenal-Legende hat erst eine fünfjährige Trainerkarriere hinter sich, die bei den Wycombe Wanderers glücklos begann. Danach bekleidete Adams verschiedene Coachingrollen bei Feyenoord und Utrecht, bevor er zu Portsmouth stiess.
Nun sei seine Stunde gekommen, glaubt Adams. Er will alles tun, um in die Fussstapfen seines erfolgreichen Vorgängers Redknapp zu treten. Dass er dazu in der Lage ist, daran zweifelt sein Ex-Boss Arsène Wenger keine Sekunde:
Ich glaube, dass er die nötigen Qualitäten besitzt; und er ist jetzt im Alter, in dem man mit diesem Job beginnen muss. Ich bin sicher, dass er bereit ist.
Auch Blackburn-Trainer Paul Ince freut sich und begrüsst es, dass ein weiterer Engländer Coach in der Premier League wird. Adams habe diese Chance verdient, meinte auch Gary Megson, Trainer der Bolton Wanderers. Viele Vorschusslorbeeren also für Adams; nun muss er zur Tat schreiten und zum Beispiel dafür sorgen, dass verschiedene Portsmouth-Spieler im Januar nicht ihrem alten Boss folgen und zu Tottenham wechseln. Und heute Abend wartet bereits der erste schwierige Gegner auf Adams und sein Team: Portsmouth spielt auswärts gegen Liverpool. Leider kann ich dem frischgebackenen Coach für dieses Spiel kein Glück wünschen.
Erst fünf Tage ist es her, seit Harry Redknapp Portsmouth Richtung Nordlondon verliess. Trotzdem wurde er gestern wie geplant für seine Verdienste geehrt. Immerhin hatte er es geschafft, den FA Cup im Mai 2008 (1:0 gegen Cardiff) nach langen 69 Jahren wieder nach Portsmouth zu holen. Dafür wurde er zum Ehrenbürger ernannt. Hunderte von Menschen wohnten der Zeremonie in der Stadthalle bei, während der auch die Spieler des Cupfinals gewürdigt wurden. Als Redknapp zur Bühne schritt, wurden Buhrufe laut und manche nannten ihn «Judas»; seinem Nachfolger Tony Adams hingegen wurde zugejubelt. So ist das im Fussball.