Jeder in der Premier League kennt mittlerweile die Qualitäten des Mittelfeldspielers von Stoke City.
So dachte ich jedenfalls vor dem gestrigen Spiel der ‹Potters› gegen Arsenal. Delap ist berühmt für seine weiten Einwürfe direkt vor das gegnerische Tor, die schon mehr als einmal mit einem Treffer für Stoke endeten. Gleich am ersten Spieltag erwischte es Aston Villa: Zwei Tore kassierten die ‹Villans›, die von Delap per Einwurf vorbereitet worden waren, und verloren das Match gegen den Aufsteiger 2:3. «Wie ein Eckball oder Freistoss» seien diese Hereingaben, musste Villa-Coach Martin O’Neill feststellen, 30-40 Meter weit und bis zu 60 km/h schnell.
Noch weitere Teams kamen in den Genuss der speziellen Fähigkeiten des 32-jährigen Iren: Von den ersten 8 Toren, die Stoke in dieser Saison schoss, hatte Delap 5 mit seinem Einwurf vorbereitet. Man würde also meinen, dass diese Taktik langsam ihre Durchschlagskraft verloren hat, aber gestern kamen die ‹Gunners› ins Britannia Stadium und verhielten sich, als hätten sie noch nie etwas von Rory Delap und seinen Einwürfen gehört. Das heisst, gehört hatte Coach Arsène Wenger schon von deren Gefährlichkeit, aber er wollte sie nicht überbewerten:
Sie erzielen damit ein Tor alle 1-2 Monate. Wir sollten dem nicht zu viel Gewicht beimessen, sondern einfach das Spiel dominieren und selbst Tore schiessen.
Nach 11 Minuten stand es 0:1, und es war Delaps 6. Assist bei insgesamt 12 Stoke-Toren. Aber damit nicht genug, denn in der 73. Minute wiederholte sich die Szene und es stand 0:2. Arsenal konnte zwar noch auf 1:2 verkürzen, verlor aber bereits das dritte Spiel in der neuen Saison.
Dass die ‹Gunners› nun nicht schon 9 Punkte hinter der Tabellenspitze liegen, verdanken sie ausgerechnet ihrem Erzrivalen Tottenham Hotspur: Die ‹Spurs› schlugen gestern Abend überraschend und äusserst glücklichen Liverpool.