Die Respect-Kampagne des englischen Fussballverbandes zeigt noch nicht überall die gewünschte Wirkung.
Die Initiative der Football Association (FA) hat sich zum Ziel gesetzt, «unakzeptables Verhalten in unserem Spiel auf jeder Stufe zu bekämpfen – auf dem Platz und an der Seitenlinie». Ein wichtiger Teil der Initiative, die Anfang Saison ins Leben gerufen wurde, fordert ein respektvolles Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern. Zum einen betrifft das die Spieler, die Entscheide des Unparteiischen akzeptieren und mit dem Spiel fortfahren sollen, ohne zu reklamieren («Get on with the Game», wobei das – um genau zu sein – ein Schwesterprogramm der Premier League ist).
Andererseits gilt das natürlich auch für die Trainer. Bei den Spielern sieht man erste positive Ansätze, aber bei den Trainern hapert es noch mit der Umsetzung: David Moyes, Roy Keane, Sir Alex Ferguson und als jüngstes Beispiel Joe Kinnear – sie alle wurden in dieser Saison schon wegen ungebührlichen Verhaltens bestraft. Das jüngste Beispiel betrifft den Coach von Newcastle United. Kinnear betitelte Martin Atkinson nach der 2:1-Niederlage der ‹Magpies› gegen Fulham mit «Mickey Mouse referee».
So geht es nicht, findet die FA und will sich mit der League Managers’ Associaton (LMA) zusammensetzen. Auch die Vereinigung der Schiedsrichter PGMOL (Professional Game Match Officials Limited) soll miteinbezogen werden.
Es gibt einige Trainer, welche die Respect-Kampagne in Frage gestellt haben; so zum Beispiel Roy Keane (Sunderland) und Alan Pardew (Charlton Athletic). Keane meinte gegenüber BBC Sport:
Wir sollten die Schiedsrichter sowieso respektieren; dafür brauchen wir keine PR-Tricks. Die Referees werden immer Fehler machen, und das ist eigentlich nicht das Problem. Das Problem, das ich habe, ist, dass die entscheidenden Fehler immer gegen uns zu passieren scheinen.
Mit diesem Gefühl ist Herr Keane bestimmt nicht allein.