Kevin-Prince Boateng sichert Portsmouth mit seinem Penalty die Teilnahme am FA-Cup-Final.
Solche Geschichten kann nur der Fussball schreiben. Was musste der Portsmouth FC diese Saison nicht alles mitmachen. Neun Punkte Abzug wegen finanzieller Schwierigkeiten, ein Spielerexodus sondergleichen, Lohnkürzungen für die verbleibenden Spieler, vier Besitzerwechsel in der laufenden Saison und vorgestern wurde der Abstieg in die Championship besiegelt.
Niemand hätte auf ‹Pompey› gewettet. Aber Portsmouth hat clever gespielt, gegen Tottenhams Stürmer solide verteidigt und in der Verlängerung mehr Willen zum Sieg gezeigt als ihre Gegner. Das 1:0 war eine feine Einzelleistung Piquionnes und der Penalty Boatengs machte die Überraschung perfekt. Boatengs Körper zieren angeblich 13 Tattoos – vermutlich kommt bald ein weiteres dazu!
Eigentlich erbt jetzt Portsmouth den Platz in der Europa Ligue, der dem FA-Cup-Sieger gebührt, denn Chelsea, der andere Finalteilnehmer, wird sowieso in der Champions League spielen. Ob Portsmouth wegen ihrer finanziellen Schwierigkeiten von der UEFA die notwendige Lizenz erhalten werden, ist aber noch nicht klar.
Tottenhams Trainer und Ex-Portsmouth-Trainer Harry Redknapp gab sich sportlich: «Es war nicht unser Tag. Ich gratuliere Avram (dem Trainer) und freue mich für ihre Fans.»
Eine spitze Bemerkung über den katastrophalen zum Wembley-Rasen musste Redknapp aber anbringen: «Der Platz ist eine Schande, darauf könnte man nicht einmal Hunderennen durchführen. Er ist steinhart und glitschig wie eine Kunsteisbahn. Wie soll man auf einem Platz spielen, auf dem man nicht einmal stehen kann?»
Ich kann den Ärger Redknapps gut nachvollziehen. Schon beim ersten Halbfinal am Samstag zwischen Aston Villa und Chelsea sind die Spieler mehrfach ausgerutscht. Vermutlich kommt es vor dem FA-Cup-Final am 15. Mai zum elften Austausch des Rasens …